Junge Tüftler zeigen Talent beim Regionalwettbewerb/Ergonomische Stühle, Windenergie und effiziente Wärmenutzung | |
Die Jugend forscht und lässt staunen | |
Mit Schule und Hausaufgaben ist es bei ihnen nicht getan: Die 93 jungen Leute, die sich gestern beim Regionalwettbewerb
von „Jugend forscht und Schüler experimentieren" in Stendal mit ihren Ideen vorstellten, wollen alles ganz genau wissen.
Sie stellen Alltägliches in Frage und arbeiten daran, es zu verbessern. Das brachte auch Teilnehmer aus dem Kreis Stendal
auf vordere Plätze.
Sind die Stühle, auf denen die Schüler jeden Tag sitzen und lernen, wirklich der Weisheit letzter Schluss? Ist die Anordnung
der Tasten auf Computertastaturen wirklich so sinnvoll? Warum nutzen wir in Privathaushalten die Sonnenenergie, aber nicht den
Wind? All das sind Fragen, die den 8- bis 19-Jährigen im Kopf herumschwirren, die sich gestern in der Katharinenkirche mit ihren
Ideen präsentierten. Und natürlich haben sie die Antworten parat und Vorschläge zum Bessermachen.
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Von den 93 Teilnehmern, die 42 Erfindungen vorgestellt haben, haben auch Lisa Neidhardt, Vivien Zahn und Pascale Schröder vom
Winckelmann-Gymnasium die Jury überzeugt. Sie haben eine Art Sitzgarnitur für den Klassenraum entwickelt und damit den ersten
Platz in der Kategorie Arbeitswelt belegt.
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Gekrümmter Rücken, schmerzende Wirbelsäule und abgeklemmte Venen - davon hatten Lisa Neidhardt (rechts), Vivien Zahn und Pascale Schröder
vom Winckelmann-Gymnasium genug. Sie haben einen ausgeklügelten ergonomischen Schulstuhl samt Tisch entwickelt und damit einen ersten Platz belegt.
Fürs Foto posierten sie am „So-nicht-Modell". |
Es ist ein ergonomischer Stuhl mit angekoppeltem Tisch. Das Besondere daran: Der
Stuhl ist mit einem ausgeklügelten Rollen- und Blattfedersystem versehen, so dass er der Größe des Schülers angepasst werden
kann. „Die gängigen Stühle sind nicht optimal, ein Zwölftklässler muss krumm sitzen und die Fünftklässler kommen kaum mit den
Füßen auf den Boden", erklärt Lisa Neidhardt.
Die 14-jährige Stendalerin kann offenbar nicht anders, als zu forschen und zu grübeln. Im Vorjahr war sie bereits dabei, und in dieser
Wettbewerbsrunde springt sie für Gespräche gleich zwischen drei Projekten umher. „Das macht mir einfach Spaß, beruflich will ich mal auf
jeden Fall in die naturwissenschaftliche Richtung. Und mit der Teilnahme hier hat man auch was Schönes für die Bewerbungsmappe." Dass die
Ideen nicht nur etwas zum Abheften sind, findet Thomas Barniske, Geschäftsführer des BIC Altmark, das den Regionalwettbewerb gemeinsam mit
den Stadtwerken und Partnerunternehmen zum zweiten Mal stemmte. „Die Stuhl-Idee wie auch einige andere Ansätze sind es wirklich wert, weiter
gedacht und unterstützt zu werden." Aber auch die pfiffigen Ideen der Schüler bis 14 Jahre, die unter der Rubrik „Schüler experimentieren"
teilnehmen, bringen ihn zum Staunen. „Da gibt es großes Potenzial, was die Schulen unbedingt weiter fördern müssen."
Für die Regionalsieger, also alle Erstplatzierten von „Jugend forscht", geht es Anfang April zum Landesausscheid nach Magdeburg.
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Die Teilnehmer des Winckelmann-Gymnasiums Stendal:
• Lisa Neidhardt, Vivien Zahn, Pascale Schröder: Entwicklung eines ergonomischen Schulstuhls (1. Platz)
• Nora Müller, Lisa Neidhardt, Alexander Rettkowski: Innovatives Nutzungskonzept für Flurstücke in der Gemarkung Borstel (Golfplatz) (1. Platz) • Nora Müller, Lisa Neidhardt, Christoph Blümner, Winckelmann-Gymnasium: Veränderung der Anordnung der Tasten einer Tastatur (2. Platz) • Theophil Schurak, Patrick Günther, Julia Kruse, Winckelmann-Gymnasium: Entwicklung innovativer Rauchgasrohrkonstruktion für private Anwendung (2. Platz) • Vitali Aul, Igor Nikiforov, Winckelmann-Gymnasium: Innovative Windkraftanlage zur Gewinnung elektrischer Energie für den Eigenbedarf (3. Platz) |
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Abschrift / Auszug eines Presseberichtes der Stendaler Volksstimme "Der Altmärker" vom 27.02.2009 Bilder: Susanne Moritz / Text: Nora Knappe |